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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 50

1909 - Leipzig : Hirt
50 in. Preußen bis zum Tode Friedrich Wilhelms in. verteilt werden durften. Dadurch war die Möglichkeit gegeben, mehr Kleinbauern selbständig zu machen. Freilich verkauften viele arme Leute ihren Anteil am Gemeindeland an Spekulanten. Die Regierung kann nicht vor jedem Mißbrauch der Freiheit schützen. Einen großen Aufschwung nahm die Landwirtschaft durch Albrecht Thaer. Ursprünglich Arzt in seiner Heimat Celle, widmete er sich später der Landwirtschaft, besonders der Schafzucht, schrieb eine Landwirtschaftslehre und gründete die ersten landwirtschaftlichen Schulen in Celle und bei seinem Gute Möglin im Oderbruch. Er machte die Landwirte darauf aufmerksam, daß die Felder nicht in jedem Jahre mit derselben Frucht zu besäen seien, sondern daß ein Wechsel stattfinden müsse. Seine Anregungen fanden günstige Aufnahme, und die größern Erträge der Felder stärkten seinen Einfluß. Er wurde als Vortragender Rat ins preußische Ministerium des Innern berufen und zum Generalintendanten der königlichen Schäfereien ernannt. Wie bedeutungsvoll seine Wirksamkeit sür die deutsche Landwirtschaft war, geht daraus hervor, daß ihm in Leipzig, Berlin und Celle Denkmäler errichtet wurden. Größere Umgestaltungen erfuhren die Industrie und das Verkehrswesen. Der Wegebau war bis zur französischen Zeit in Deutschland sehr vernachlässigt worden. Die französische Regierung hat den Bau von Landstraßen eifrig betrieben; die preußische Regierung setzte das begonnene Werk fort und erweiterte es mit großen Kosten. Der Schiffahrtsverkehr hob sich, als vom Jahre 1818 ab ein regelmäßiger Dampserverkehr auf den deutschen Flüssen eingeführt wurde. Zunächst geschah dies mit englischen Dampfschiffen; dem Engländer James Watt, der im 18. Jahrhundert lebte, gebührt das Verdienst, die Dampfmaschine so vervollkommnet zu haben, daß sie für Industrie, Schiffahrt und Eisenbahn mit Vorteil verwandt werden konnte. Nachher haben auch deutsche und französische Ingenieure an der Vervollkommnung und Vereinfachung der Dampfmaschine mit Erfolg gearbeitet. Friedrich Krupp begründete in derselben Zeit seine berühmte Gußstahlfabrik in Essen, die unter seinem Sohne Alfred Krupp Weltruhm erlangte, nicht nur durch ihre Fabrikate, sondern durch die vorbildliche Fürsorge der Firma für die Arbeiter. Friedrich Harkort baute in der westfälischen Mark ein Kupferwalzwerk, eine Lederfabrik, eine Maschinenfabrik, eine Eisenhütte; diese industriellen Anlagen lieferten einen großen Teil der Befrachtung für die neuen Dampfschiffe. Der Schifffahrtsverkehr hob sich sehr, als Holland im Jahre 1831 die Zölle an den Mündungen des Rheins aufhob. Jahrelang hatte die preußische Regierung vergeblich Verhandlungen mit Holland wegen Aufhebung dieser Zölle geführt. Nach den Abmachungen des Wiener Kongresses sollte die Schiffahrt auf dem Rheine frei fein; aber Holland erklärte, die Rhein-

2. Europa (ohne Deutschland), Die fremden Erdteile - S. 51

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
51 Die Niederlande. § 45 Abb, § 44. Holländische Landschaft. (Nenke & Ostermeier, Dresden.) schnurgerade Kanäle (Grachten) und Gräben dienen zur Entwässerung; groß- artige Pumpanlagen, besonders durch Windmühlen getrieben (Abb. § 44). b) Das höher gelegene Geestland ist dürftig und mager und hat weite Moore; es ist daher dünn bevölkert. 3. Ztädte. Hst. Amsterdam d, nicht Residenz, an der flachen Znider-See und dem tiefen, nach W. führenden Nordseekanal. Auf Pfählen erbaut; zahlreiche Kanüle und an 300 Brücken (vgl. Vene- btg!). Blühender Seehandel, doch von Rotterdam überholt. Viel Schiffbau. Größte Diamant- fchleiferei der Welt. Im Reichsmuseum weltberühmte Meisterwerke des hollüudischen Malers Rem- brandt. Haarlem %, wo?, Blumenzucht (Hyazinthen- und Tulpenzwiebeln). Leiden ^(Lei- dener Flasche!) und Utrecht G, Mittelpunkt des Binnenverkehrs, beide Universitätsstädte am Alten Rhein. Im Haag H wohnt die Königin. Jenseits der Stranddünen das Fischerdorf Sch e- veningen Q, ein weltberühmtes Seebad. Rotterdam am Lek W, seit Eröffnung eines neuen Seekanals nach Hoek (Hit!) van Holland erster Hafen des Landes geworden; Hauptseehafen fürs rheiuifch-weftfälische Industriegebiet; große Schiffswerften. Von Vliffingen und Hoek van Holland Überfahrt nach England (6—8 Stunden). An der friesischen Marsch Groningen G?, Universität. — Auf der Geest keine größere Stadt. Ii. Das Volk und seine wirtschaftlichen Leistungen. 1. Das Volk. Aus Friesen, Franken und Sachsen zusammengeschmolzen, berühmt § 45 durch seine Freiheitskämpfe („Abfall der Niederlande"). Holländische Sauberkeit. Noch heute eius der ersten Handelsvölker. Die holländische Sprache ist ein selbständiger Zweig der niederdeutschen. — 2/3 der Bewohner sind reformiert, der Süden ist» katholisch. Schnlbil- duug recht gut; siehe Abb. 2, §4! 2. Wirtschaftliches. In der Marsch oor allem blühende Viehzucht (Rind- vieh, Butter, Holländer Käse). Haarlemer Blumenzwiebeln. — Bodenschätze fehlen; trotzdem bedeutende Industrie, namentlich Schiffbau. Amsterdam ist 4*

3. Geschichte der Neuzeit - S. 390

1887 - Wiesbaden : Kunze
390 Dritte Periode der Neuzeit. bauten angelegt, welche sich den größten aller Zeiten würdig zur Seite stellen können. Außer den prachtvollen Kunststraßen über die Alpen erwähnen wir den Schienenweg über den Sömmering, den Tunnel in London, die Eisenbahnröhrenbrücke über die Menaistraße nach Anglesea, die Überbrückung der Lagunen von Venedig und den Trollhättakanal in Schweden. Ein Tunnel durch den Mont Cenis verbindet Frankreich mit Italien, der Sankt-Gotthard-Tunnel stellt die kürzeste Schienenstraße zwischen Deutschland und dem Mittelmeer her. Die Landenge von Suez ist durchstochen, und der Suezkanal verkürzt den Weg von Europa nach Indien. Die gewaltige Pacisic-Eisenbahn verbindet den Westen mit dem Osten Nordamerikas. Die Künste traten mit den Wissenschaften in regen Wetteifer. Auf dem Gebiete der Baukunst hat das 19. Jahrhundert Bedeutendes geleistet (§. 32, 4). Der Kölner Dom, das herrlichste Denkmal gotischer Baukunst, ist 1880 vollendet worden, das Münster in Ulm wird vor dem Versall bewahrt, die Hohenzollernburg, Marienburg und viele andere Burgen des Mittelalters wurden wieder hergestellt. Prächtige Kirchen und andere öffentliche und Privatbauten sind Zeugen eines hochentwickelten Kunstsinnes und gesteigerten Wohlstandes. Unter den Bildhauern der neuesten Zeit verdienen der Italiener Canova, der Däne Thorwaldsen, dessen Christus und die zwöls Apostel die Frauenkirche zu Kopenhagen schmücken, der Franzose David, der Engländer Flaxman, die Deutschen Dann ecker in Stuttgart, Ioh. Gottsr. Schadow , Tieck, Rauch, Riets chel, Kiß, Drake, Bläser aus Köln in Berlin, Schwanthaler in München, Johannes Schilling, der Schöpser des Nationaldenkmals auf dem Niederwald, in Dresden, die Brüder Cauer in Kreuznach besondere Erwähnung. Die deutsche Malerei folgte zunächst der romantischen, später teilweise der realistischen Richtung und wurde durch Peter v. Cornelius, Friedr. Overbeck, Fr. W. Schadow, Jul. Schnorr v. Carolsfe ld an den seit Anfang des 19. Jahrhunderts hervortretenden Kunstschulen zu neuer Blüte geführt. An der 1808 gegründeten und durch den kunstsinnigen König Ludwig I. (§. 32, 4) geförderten Münchener Kunstschule wirkten Cornelius und Schnorr, dann Wilh. v. Kaulbach, Heinr. Heß, Moritz v. Schwind, in der jüngsten Zeit der Geschichtsmaler Karl v. Piloty, der schwermütige Gabriel Max, der Bildnismaler Franz Lenbach, der Landschaftsmaler Karl Rottmann, der Sittenmaler Franz Defregger u. a. Der Düsseldorfer Kunstschule gehören an: die Meister kirchlicher Malerei Jul. Hübner und Ernst Deger,

4. Europa und Amerika - S. 19

1913 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Abb. 1, § 124. Venedig. Der Canale Grande (— großer Kanal, die Hauptverkehrsstraße der Stadt), überspannt von der marmornen Rialtobrücke. Abb. 2, § 124. Venedig; Markuskirche und Markusplatz, weide Bilder nach Aufnahmen der Photoglob-Co., Zürich.)

5. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 42

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 42 — strafe nebst einem Teile der Südstraße als Grenze. Ferner wurden auf dem angefüllten Festungsgraben die heutige Graben- und Mittelmaße angelegt, die eine Verbindung mit dem alten Stadtteil her-stcllten. Wie sehr die Karlstadt Düsseldorf zur Zierde gereichte ver-nehmen wir aus dem Munde des Weltreisenden Förster, der auch unsere L>tadt kennen lernte. Er schreibt darüber etwa folgendes-"Dieses nette, reinliche, wohlhabende Düsseldorf, eine wohlgebaute Stadt, schöne, massive Häuser, gerade und helle Straßen, 'tätige, wohlgekleidete Einwohner, wie erheitert das nicht dem Reisenden das Herz! Vor zwei Jahren ließ der Kurfürst einen Teil der Festungswerke niederlegen und erlaubte feinen Untertanen, aus dem Platze zu bauen. etzt steht schon eine ganz neue Stadt von mehreren schnurgeraden Straßen da; man wetteifert miteinander, wer sein Haus am schönsten und bequemsten bauen soll." Gründung der Kunstakademie. Großen Dank schuldet Düsseldorf dem Kurfürsten Karl Theodor auch dafür, daß er hier im 2ln= fchluß an die Gemäldegalerie eine Kunstakademie gründete und Düsseldorf zur Kunststadt erhob (1767). Die neue Malerschule erfreute sich bald eines regen Besuches. Sogar aus Holland, England und Frankreich fanden sich Schüler ein. Landesbibliothek. In, Jahre 1770 wurde eine Landes-btb Ito thef gegründet. Diese wertvolle Büchersammlung, die viele seltene und kostbare Werke enthält, ist jüngst in den Besitz der Stadt Düsseldorf übergegangen und befindet sich im Gebäude des Kunstgewerbemuseums. Jacovis Hans in Pempelfort. Wer in jener Zeit nach Düsseldorf kam, versäumte es wohl nicht, nach Pempelfort hinaus-zuwandern, wo Jacobi1, ein hochgelehrter, liebenswürdiger Mann, in einem schönen, von Gärten umgebenen Sandhaufe wohnte. Auch unser großer Dichter Goethe besuchte die gastfreie Familie Jacobi und verlebte hier im Verkehr mit gleichgesinnten Männern und Frauen frohe Tage, an die er gern zurückdachte. Die großen, wohl-gepslegten Gärten, von denen er in seinen Erinnerungen spricht, gehören heute dem „Malkasten", dessen Hauptgebäude das ehemalige Jacobifche Landhaus dem Beschauer verbirgt. Ein kleines Goethe-Denkmal im Malkastengarten erinnert an diese Zeit. Die vorbei-führende Straße aber hat den Namen Jacobistraße erhalten. Der Blitzableiteraufruhr zu Düsseldorf. Wie schwer der Aberglaube über die Entstehung und das Wesen des Gewitters auch in unserer Gegend zu bekämpfen war, zeigt der Blitzableiteraufruhr zu Düsseldorf. Nach dem Glauben unserer deutschen Voreltern fuhr der Gewittergott Donar oder Tor in seinem Donnerwagen einher, blies aus seinem roten Bart die Blitze und schleuderte seinen mächtigen 1 Geburtshaus von Friedrich und Heinrich Jacobi: Marktstraße 11.

6. Landeskunde der preußischen Rheinprovinz - S. 44

1911 - Breslau : Hirt
44 Landeskunde der preußischen Rheinprovinz. bezirk^). Seit 1767 ist Düsseldorf im Besitze einer Malerakademie, die mit denen von Berlin und München wetteifert und der Innenstadt das künstlerisch- schöne Gepräge gewahrt hat, obwohl in der preußischen Neuzeit im Anschluß an den Aufschwung der durch das Düsseltal leicht erreichbaren Wupperstädte rege Industrie (Eisen- und Stahlwerke, Werkzeugmaschinen, Garne und Baum- Wollstoffe, Baubedarf, Tabak und — dank der Fruchtbarkeit der Nachbarschaft — Senf) fördernd zu Handel und Schiffahrt (Hafen 1896) hinzugetreten ist2). Das Dorf an der Düsselmündung wurde nach der Schlacht bei Worringen 1288 (s. oben S. 19) als Stadt befestigt; jetzt aber umgeben den engen alten Stadtteil am Rhein weithin die neueren mit schönen Straßen; auch von der Flußseite aus zeigt die Stadt in den letzten Iahren ein anderes Bild, sowohl nach dem oberhalb liegenden Hafen zu als namentlich vor dem Hofgarten, wo die prächtige neue Rhein- brücke die gegenüberliegenden Ufer verbindet und so der elektrischen Kleinbahn Düsseldorf —Krefeld (1898) den Weg weist. Unterhalb dehnt sich das zuerst für die erfolgreiche Industrie-, Gewerbe- und Kunst-Ausstellung von 1992 benutzte Gelände aus. Zu dem jetzigen Stadtkreis gehören auch — meist die Fabriken enthaltend — frühere Vororte, so z. B. Bilk mit Sternwarte, neuerdings auch das durch Glas- Hütte und Drahtstiftfabriken bekannte Gerresheim. Die Blüte der Düsseldorfer Malerschule zählt von der Zeit an, als der hier 1783 geb. Peter von Cornelius die Leitung der Akademie übernahm (nach ihm Schadow u. a.). In Düsseldorf sind auch der Philosoph F. H. Iacobi und der Dichter H. Heine geboren. — Die prächtigen Gebäude für Kunstzwecke (Akademie, Kunstpalast, Kunsthalle, Theater sgoethe-Festspielej usw.), mehrere Denkmäler, der Botanische und der Zoologische Garten usw. vollenden das Bild der sich mächtig entwickelnden neuzeitlichen Großstadt. Hier als am Sitze der Provinzialverwaltung versammelt sich auch der Provinziallandtag (f. S. 24). Daß die „rheinische Kunst- und Gartenstadt" jetzt auch wichtige Industrie- und Handelsstadt ist, zeigt u. a. die Benutzung der vielen Eisenbahnen. Die alte Linie Köln —Minden führt geradlinig nach Duisburg weiter; die rechtsrheinische Bahn geht nach Mülheim a. d. Ruhr zu, zwei Linien steigen nach Elberfeld hin an, die eine seit 1841 (bis Erkrath schon seit 1838; Station Hochdahl, 12 km entfernt, 159 m über Düsseldorf); über Ratingen geht's ins Ruhrgebiet. Zur Verbindung mit den linksrheinischen Gebieten aber dient außer der genannten neuen Brücke weiter oberhalb die alte vierbogige Eisenbahnbrücke nach Neuß. Durch die breite Niederung, die für Kartoffel- und Gemüsefelder und Wiesen guten Boden abgibt, windet sich der Rhein in n. Richtung weiter; am rechten Ufer, einstmals auf einer Insel, liegt das Städtchen Kaiserswerth (2899 E.), früher nach dem hier beigesetzten Glaubensboten Suitbertswörth genannt (s. S. 18 und S. 35, Anm. 2), bis Kaiser Friedrich Rotbart den Ort zur Reichsstadt erhob (1184 Pfalz), im 14. und 15. Jahrhundert die bedeutendste Iollstätte am Niederrhein; jetzt wird Samt und Seide gewebt, aber in fernen Weltteilen ist der Ort bekannt durch die 1836 gegründete Diakonissen-Anstalt. Weiter unterhalb folgt links die alte Stadt ürdingen^) (9899 E., elektrische Straßenbahn nach Krefeld) mit bedeutenden Fabriken und vielbenutzter Rheinwerft (Rheinspiegel 24 m hoch). Hier gabelt sich die von Krefeld kommende Eisenbahn; die eine Linie führt über die vierbogige Rhein- brücke nach Hochfeld —Duisburg, die andere mit einem Trajekt von Homberg (25999 E., s. S. 48)4) nach Ruhrort hinüber. Hier ist der Bau einer festen Brücke (Kragträgerbrücke mit 293 m spannendem Mittelteil) 1997 vollendet worden (s. Plan S.45). Oberhalb der Hochfelder Brücke liegt links die Kruppsche Friedrich-Alfred- Hütte (s. Abbild. 32, S. 69), eines der bedeutendsten Hüttenwerke Deutschlands und 1) Der Reg.-Bez. Düsseldorf enthält etwa 3| Mill. E. (vgl. S. 21), mehr als die Großherzogtümer Baden und Hessen zusammen. Der Volkszahl nach ist Düsseldorf jetzt des Deutschen Reiches 9., Preußens 5., des Rheinlandes 2. Stadt. 2) Führer durch Düsseldorf a. Rh., herausgeg. vom Verkehrs-Verein, 1919. 2) Zur Zeit Karls des Großen „Villa am Ord" (vgl. zweitnächste Anmerkung); seit 1255 Stadt, die sich hob, als Kaiserswerth sank. 4) Die Linie von Homberg nach Herzogenrath (s. S. 33) war (1852) die erste linksrheinische Eisenbahn."

7. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 33

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
— 33 — den Kasernen der Stadt ist die große Insanteriekaferne an der Rotebühlstraße die größte. Auf einer Halbinsel des Feuersees erhebt sich die schönstgelegene Kirche Stuttgarts, die herrliche Johanneskirche. Unter den katholischen Kirchen ist die gotische Marienkirche die schönste. Stuttgart ist aber auch eine Stadt der Schulen. Neben vielen Volks- und Mittelschulen hat es höhere Mädchenschulen, Realschulen, Gymnasien, eine Baugewerkschule, eine technische Hochschule, eiu höheres Lehrerinnenseminar, eine tierärztl. Hochschule, ein Konservatorium für Musik, eine Kunstschule, eine Kunstgewerbeschule, Handelsschulen, eine Fraueu- arbeitsschule usw. Außerdem dienen der Geistesbildung die Theater, allen voran das Königl. Hoftheater, die verschiedenen wissenschaftlichen Gamm- lungen, die vielen, namentlich winters stattfindenden Konzerte, Vorträge usw. Stuttgart hat ferner eine bedeutende Industrie. Es ist zwar keine rußige, rauchumnebelte Fabrikstadt, doch hat es bedeutende Maschinenfabriken, Trikotwebereien, viel Möbelindustrie und Klavier- fabrikation. Außerdem ist Stuttgart der größte Buchdruck- und Buchhandels- platz Süddentfchlands. Für deu Verkehr war Stuttgarts Lage in einem abgeschlossenen Tal- kessel wenig günstig. Die Stadt verdankt ihr Emporkommen rein der Fürsorge der württ. Landesfürsten und der Rührigkeit ihrer Bewohner. Durch Tunnels führen die wichtigsten Eisenbahnen des Landes herein: die württ. Hauptbahn von Bretten nach Ulm und Friedrichshafen, die Gäu- bahn, die Schwarzwaldbahn, die Remsbahn, die Murrbahu, die obere und die untere Neckarbahn. Den Verkehr mit der Filderebene vermittelt die Zahnradbahn nach Degerloch. Elektrische Bahnen durchkreuzen die Stadt nach allen Richtungen und führen auch iu die Vororte hinaus. Läugst schon reicht der Hauptbahuhof, auf dem täglich mehr als 200 Personenzüge ein- und ausfahren, für den gewaltigen Verkehr nicht mehr, weshalb ein neuer, größerer Bahnhof im Ban ist. Die 280000 Einwohner brauchen täglich eine Menge von Lebensmitteln, die vom Gän, vom Langen Feld und Schmidener Feld, von der Filderebene, dem Neckartal und noch Weiterher nach Stuttgart kommen. Stuttgart ist eine gnte Absatzstelle für das ganze Land. Erzeugnisse der Industrie kommen nach Stuttgart herein, und um- gekehrt werden Stuttgarts Industriewaren hinaus verschickt. Die Eisen- bahneil bringen aus allen Himmelsgegenden die Rohstoffe (Eisen, Holz, Baumwolle usw.) sür die Fabriken, und Tausende von fleißigen Arbeitern und Arbeiterinnen kommen in der Morgenfrühe ans der ganzen Umgegend Stuttgarts zur Arbeit iu die Fabriken und kehren spät abends ermüdet heim. Stuttgart ist der Mittelpunkt für das Erwerbs- und Verkehrs- leben Württembergs. 3. Der Strom- und Heuchelberg. a) Die Landschaft: Nördlich von der untern Enz erheben sich zwei fast gleichlaufende Hügelzüge, die durch das fruchtbare Zabergäu getrennt find, südlich von diesem der Stromberg, nördlich der Heuchelberg. An der Westgrenze Württembergs, bei Sterueusels, kommen sie ganz nahe zusammen; der Stromberg zieht von hier nach Osten, der Heuchelberg nach Nordosten. Der durch Neckar, Zaber und Enz begrenzte Stromberg endigt im Osten mit dem von einer Wallfahrtskirche gekrönten Michelsberg bei Bönnig-

8. Geschichte des preußischen Staates - S. 136

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 136 — der Landwirtschaft immer mehr zur Anwendung, das gewaltige Aufblühen der Industrie und des Handels bot ein weites und leistungsfähiges Absatzgebiet, der Wert des Bodens hob sich um das Doppelte. Zur Hebung des Handels wurden weite Strecken von Landstraßen und Eisenbahnen angelegt, so die Ostbahn, die bergisch-mär-krsche, he Köln-Mindener, die westfälische Eisenbahn. Die Fluß- und Seedampfschiffahrt hob sich bedeutend, und zur Förderung des Seehandels und zur Sicherung Preußens im Welthandel schns der König eine Kriegsflotte und erwarb (1853) den Jadebusen an der Nordsee. — An Stelle des optischen Telegraphen trat die elektromagnetische Fernschrift. Im Jahre 1849 wurde die erste telegraphische Depesche aufgegeben, und 1853 hatten die preußischen Telegraphenlinien bereits eine Länge von 107000 km. Unter ausgiebiger Benutzung der Dampfkraft nahm das Fabrikwesen einen gewaltigen Aufschwung. Die Gußstahlfabrik von Krupp m Essen bekam als Geschützfabrik Weltruf; Borfigs Maschinen und Lokomotiven verdrängten bald die ausländischen aus ganz Deutschland und suchten sich in andern Ländern Eingang zu verschaffe«. Solingen erlangte eine große Bedeutung durch seine Stahlwaren, und die großen Spinnereien und Webereien, besonders die in Elberfeld und Barmen, deckten nicht nur den Bedarf im eigenen Lande, sondern gewannen ein ehrenvolles Ansehen auf dem Weltmärkte. — Der Bergbau, besonders die Förderung von Kohlen, gelangte zu hoher Blüte. — Die Einführung des Petroleums und die Erfindung des Leuchtgases gaben Straßen und Wohnungen ein besseres Licht. Handel und Gewerbe hatten einen solchen Aufschwung genommen, daß hierfür ein eigenes Ministerium geschaffen werden mußte. *) Sorge für Wissenschaft und Kunst. Für Wiffenfchaft und Kunst sorgte der geistig so hoch begabte Fürst in wahrhaft königlicher Weise. Berühmte Gelehrte, Dichter, Maler und Bildhauer berief er nach Preußen, vor allem nach Berlin. Von den Gelehrten feien nur genannt die Kenner der deutschen Vorzeit und die Begründer der vergleichenden Sprachforschung, die Gebrüder Jakob und Wilhelm Grimm, der Astronom Encke, der Geograph Karl Ritter, die Geschichtsschreiber Ranke, Raumer und Mommsen, ferner der große Naturforscher Alexander von Humboldt. — Der Sänger der Freiheit, Ernst Moritz Arndt, erhielt eine Professur an der Hochschule zu Bonn, die Dichter Ludwig Tieck, August Wilhelm von Schlegel und Friedrich Rückert erfreuten sich ganz besonders der königlichen Huld. In Berlin und Düsseldorf entstanden bedeutende Mal er sch ulen. Peter von Cornelius, der Schöpfer des „jüngsten Gerichtes", und Wilhelm von Kanlbach, bekannt durch seiu Gemälde „die Zer- a) Erg. Nr. 34.

9. Der Gutsherr von Vechelde - S. 10

1911 - Braunschweig : Graff
10 <« 4» <» <• <» 4« <« <« <e <« 4» und Völker kennen zu lernen und dadurch seinen Geist zu bilden. Eine solche Studienreise hielt Herzog Karl auch für feinen Bruder für notwendig, und deshalb schickte er ihn im September J738 von Wolfenbüttel fort, um sich zunächst nach Holland zu begeben. Um dem Prinzen einen freieren Spielraum in feinem Auftreten zu verschaffen, reiste er nicht unter feinem wahren Namen, sondern unter dem Namen eines Grafen von (Eberftein. Als Reisebegleiter wurde ihm ein Herr von Xdittorf beigegeben, der vom Herzog den Auftrag erhielt, über alle Einzelheiten der Reife genaue Aufzeichnungen zu machen und ihm darüber Bericht zu erstatten. Am \ty. September brach der Prinz von Idolfenbüttel auf. Die Reife ging über Hannover und Osnabrück zunächst nach dem Haag, dann über Utrecht und Leyden nach Amsterdam. In Leyden ließ sich der Prinz die berühmte Universitätsbibliothek, die Sammlungen, den botanischen Garten und die Reitbahn zeigen, in Amsterdam interessierte ihn besonders der Schiffsverkehr und die großen Handelshäuser. Auch ließ er sich ein großes Kauffahrteischiff mit allen feinen (Einzelheiten zeigen, um sich einen klaren Begriff von der kunstvollen Einrichtung eines solchen Schiffes machen zu können. Don Amsterdam reifte er alsdann zurück über Utrecht und Haag nach der Festung Breda, für die er ein lebhaftes Interesse hatte, weil sie in den Kriegen der Niederländer gegen ihre spanischen Unterdrücker eine bedeutende Rolle spielte. (£r besichtigte die Festungswerke und ließ sie sich von Fachleuten erklären, was er während feiner Reife auch bei anderen Festungen, die er berührte, zu tun pflegte. Don Breda ging er nach Brüssel, wo ihm die dort residierende Erzherzogin einen herzlichen Empfang bereitete, und wo er fast sechs Wochen blieb. Der hohe Adel von Brüssel wetteiferte, ihm den Aufenthalt in dieser Stadt angenehm zu machen ;

10. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 82

1831 - Leipzig : Hinrichs
82 Europa. 8) Henncgau oder Hainaut, wo di- Hst. und Fest. Mons oder Bergen an der Trouille, 20,000 E. Faience-, Spitzen-, Woll-, Baumwoll-, Leinwand - und Zuckers., Flintensteinbruch. Die St. Door« nik (Tournay) an der Schelde, 23,256e. Kamelott-, Tapeten-, Flor-, Porzclan-, Bronze- und Strumpfs. 9) Holland, durch das Wasser Het V in die Gouvernements Süd- und Nordholland eingetheilt. a) In Nordholland: die Hauptst. des Königreichs Amster- dam an der Amstel und dem Y, von vielen Kanälen durchschnitten, auf der Landscitc befestigt, mit einem Hafen; 200,784 E. Merkwürdig sind das königl. Schloß, die Börse, die Admiralitätsgcbäude mit guten Schiffswerften re. ; 39 gottesdienstliche Gebäude von 14 Bekenntnissen, mit Gottesdienst in 8sprachcn, Synagogen, 2schauspielhäuser, Bank; königl. Institut der Wissenschaften und Künste, Gymnasium illustre., Schifffahrts- und Seemannsschule, Kunst- und Naturaliensammlungcn, botan. Garten. Mehrere Hospitäler, Armen- und Waisenhäuser, Findel- haus rc. Viele Fabriken, z. B. Zuckersied., Zinnober-, Kampher-, Borax-, Schwefel-, Scheidcwasscr-, Baumwoll-, Porzelanf., Diamant- schleif., 30 Buchdruckcreien; Schiffbau; ausgebreiteter Handel. Die St. Haarlem am Meer gl. N. und am Fluß Sparen, 21,200e. Blumen-, besonders Hyacinthenkultur, berühmte Bleichen rc. Alkmaar Sccsalz- raffln., Kascniederlage, Handel. Edam Holz-und Käsehandel. Zaan- dam oder Zaanredam mit 10,717e. 700 Windmühlen, Schiffswerf- ten. Das stets reinliche Dorf Brock im Watcrland. Die Insel Texel oder Tcsscl mit dem D. Helder, durch das Marsdicp, die Hauptstraße in die Zuyderfcc, vom festen Lande getrennt, mit einem be- rühmten Hafen. Das Eier land. b) In Südholland: Die St. Haag oder S'gravcn- haag, erste Residenz des Königs, mit vielen Palästen und Kanälen, 49,169e. Bibliothek, Museum; Kanonengieß., Gold- und Silberschläg., Siegellacks. Delft an der Schic, 12,900 E. königl. Artillerie- und Genieschule, Faience-, Tapeten-, Tuchs. Der Hafen ist in dem schönen Flk. Delfts ha vcn. Leyden am Rhein, 28,600 E. Univers., Biblio- thek , Jnvalidenhaus, Tuchs. Gouda Tabakspfcifenf. Rotterdam an der Maas, 59,000 E. Seehafen, Schiffswerfte, Börse; große Kirche mit den Grabmählern deradmirale de Witt, Joh. van Brakel und Kor- tenaer; Baumwoll-, Korkpfropfen-, Clausuren-, Nadel-, Bleiwciß-, Scheidewasser-, Lakmus- u. a. Fab. Dortrccht (Dort) auf der Insel gl. N., an der Merwe, 17,387 E. mit einem Seehafen, Leinwcb., Seesalzsied., Holzhandel, Schiffswerfte. Helvoetsluis auf der In- sel Voornc, an der M. der Maas, guter Hafen, gewöhnliche Ueberfahrt nach England. 10) Zecland oder Seeland wird durch einige Ausflüsse der ^Schelde in viele Inseln getheilt; z. B. Walch er en mit der Hst. Mid- delburg 13/200e. Seehafen, Handel, und der Fest. Vliessingcn 4600 E. Seehafen, Schiffswerfte; Zuyd-Bcveland mit der St. ter Goes; Schouwen mit der. St. Zierikzce Seehafen. Auf dem festen Lande Sluys Hafen, Handel. 11) Namur, wo die Hst. und Fest. Namur an der M. der Sambre in die Maas, 16,165 E. Messingdraht-, kupferne Kessel-, Messer-, Flinten-, chirurgische Instrumenten- u. a. Fabr. 12> Antwerpen, mit der Hst. Antwerpen oder Antorf, französ. Anvers, nahe an der M. der Schelde, 60,057e. Citadelle- Domkirche, Börse, Hafen, Seiden-, Tapeten-, Spitzen-, Gold- und Silber-, Nähseiden-, Druckerschwärze- u. a. Fabr., Edelsteinschleif., Bierbr., Schiffswerfte, Handel. Die St. Tournhout Leinwandf.
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